Die Einzelvalidation wird auf Anfrage in einem vertrauten, häuslichen Umfeld oder – auf Wunsch – auch in einer institutionellen Umgebung durchgeführt.
Dabei wird der ältere Mensch, der aufgrund von Abbauprozessen im Gehirn und zahlreichen psychosozialen Verlusten Schwierigkeiten hat, sich in seiner persönlichen und örtlichen Umgebung zurechtzufinden, individuell begleitet und validiert.
Für Angehörige ist es oft schwer, die Verhaltensveränderungen des nahestehenden Menschen zu akzeptieren. In einem Erstgespräch werden die Bedürfnisse und Anliegen aller Beteiligten besprochen. Dadurch können nicht nur die Senioren selbst, sondern auch ihre Angehörigen von der Validation profitieren, was den Alltag für alle erleichtern kann.
Die Gruppenvalidation richtet sich primär an Personen, die sich nach Naomi Feil in der Phase 2 der zeitlichen Verwirrtheit befinden. Zusätzlich können auch Personen aus der Phase 3 von der Gruppenvalidation profitieren. Die Gruppenzusammensetzung basiert auf Informationen, die in Einzelvalidationsgesprächen gewonnen werden, und umfasst mindestens 4 und maximal 9 Teilnehmer. Gelegentlich können auch Personen teilnehmen, die sich zwischen zwei Phasen befinden.
Die Teilnehmer sind in der Regel 80 Jahre oder älter.
Gruppenvalidation beinhaltet :
Was passiert bei einer Gruppenvalidation?
Alle Teilnehmer, die zu diesem Treffen kommen, tragen einen persönlichen Beitrag bei, um das Gruppengeschehen angenehm und gewinnbringend zu gestalten. Mit den immer wiederkehrenden Treffen stellt sich mit der Zeit das Gefühl einer vertrauensvollen Umgebung und der Zugehörigkeit ein. So ist es möglich, das Selbstvertrauen zu stärken und das Gefühl der Sicherheit und der Eigenkompetenz werden wieder erlebt.
“Hier fühle ich mich wie ein Mensch, wichtig und gebraucht“ – so beschrieb es eine Teilnehmerin. Diese Aussage bestätigt und zeigt, dass die Erfahrungswerte bei diesen Treffen durchaus gewinnbringend sind. Es ist ein Ort, wo ein „Wir kennen uns!“ erlebbar wird und dieses Gefühl stärkt das Selbstvertrauen.
Das Besondere der Gruppenvalidation ist die Kommunikation der Teilnehmer mit den anderen Teilnehmern. Sie validieren sich sozusagen selbst, sie schenken sich Wertschätzung und hören einander zu. Jeder erzählt zu gezielt gewählten Lebensthemen aus der eigenen Biographie oder aus den erhobenen Einzelvalidationen was er denkt, fühlt, wie er es erlebt oder erlebt hat. Dieser Raum, der dadurch entsteht, ist höchst qualitativ und belebend. Personen, die gewöhnlich nur wenig Aufmerksamkeitspanne von 5 Minuten aufweisen, können so in der Gruppenvalidation bis zu einer Stunde aufmerksam am Gruppengeschehen teilhaben und mitmachen.
Der Ablauf wird so zusammengefasst, dass sich ein roter Faden durch das bisherige Leben zieht: die Geburt, der Lebensmittelpunkt und das Lebensende.
Wo: In Institutionen mit einer dort vorhandenen Co-Leitung oder in Gemeinden in Zusammenarbeit mit betroffenen Angehörigen/Pflegenden
Institutionen und Pflege- sowie Betreuungseinrichtungen
Immer mehr Pflege- und Betreuungseinrichtungen zeigen sich offen für die Validationsmethode nach Naomi Feil. Diese Methode soll den Mitarbeitern helfen, den Umgang mit alten, desorientierten Menschen zu erleichtern. Gleichzeitig bietet sie den Pflegekräften die Möglichkeit, in einen wertschätzenden Kontakt mit demenziell erkrankten Menschen zu treten, was nicht nur eine bereichernde Erfahrung darstellt, sondern auch zu einer erfüllteren Arbeitsgestaltung beiträgt. Dadurch entsteht eine positivere Arbeitsatmosphäre und die Freude am Beruf wird wieder gestärkt.
Die Validationsmethode nach Naomi Feil wurde speziell für sehr alte Menschen entwickelt, um auf einfühlsame Weise mit den oft herausfordernden Verhaltensweisen von demenziell erkrankten Personen besser umgehen zu können.